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Liebe Kolleginnen und Kollegen,
 
bei Matricula sind ja die Bahrleihbücher St. Stephan 1662- 1800 digitalisiert.
https://data.matricula-online.eu/de/oesterreich/wien/01-st-stephan/?by_type=Bahrleihbuch&page=1
 
Ich bin nun auf eine Information gestoßen, die mir bisher nicht bekannt war.
Ich weiß nicht, ob Sie bereits davon wissen.
Zitat:
"Neben den üblichen Kirchenbüchern, also Tauf-, Trauungs- und Sterbebüchern, gibt es noch eine Besonderheit, die so genannten „Bahrleihbücher“ (vom Herleihen der Totenbahre), also Funeralprotokolle bzw. Begräbniskostenbücher. Ab 1663 wurden sie gesondert geführt, sie enden 1928. Da der Dom das Begräbnisrecht über das gesamte alte Pfarrgebiet (Großteil der Inneren Stadt, Teile des zweiten, dritten und vierten Bezirkes) bis zum Ende der Monarchie hatte, finden sich in diesen Büchern auch Begräbniseintragungen von Personen, die nicht im Pfarrgebiet von St. Stephan gestorben sind."
https://www.dompfarre.info/Ueber_uns/Dom_und_Pfarre/Domarchiv/
 
1738 wurde der (alte) Friedhof St. Stephan für Bestattungen gesperrt. Es wurde der neue Stephansfriedhof auf einem Teil der Schießstätte errichtet, der dann 1783 aufgelassen wurde.
 
Was heißt das nun ?
Sie finden in den Bahrleihbüchern auch Personen, die in anderen Pfarrgebieten gestorben sind und in den dortigen Matriken zu finden sind.
Das exakte (alte) Pfarrgebiet, über das St. Stephan das Begräbnisrecht hatte, ist mir nicht bekannt.
Die Bahrleihbücher enthalten neben vielen Informationen zur Person, den Bestattungskosten (es gab ja mehrere Klassen) auch die Information, auf welchem Friedhof der Verstorbene bestattet wurde.
Die Bahrleihbücher sind indexiert, was die Suche leicht macht.
 
Zu einem Verstorbenen gibt es also im besten Fall mehrere Originalquellen, teilweise digitalisiert:
1. den Sterbeeintrag in der Pfarre
2. die Totenbeschauprotokolle, digitalisiert beim WStLA, einfacher zu nutzen bei familysearch
https://www.familysearch.org/search/catalog/22998?availability=Family%20History%20Library
In den Totenbeschauprotokollen wird der Bestattungsort/Friedhof erst ab 1897 genannt, die Sterbepfarre ab 1900.
3. die Friedhofsbücher (digitalisiert bei familysearch)
https://www.familysearch.org/search/catalog/results?count=20&query=%2Btitle%3AFriedhofsprotokolle
 
Vor/bis 1800: 5 Friedhöfe
- Montserrat 1600-1783
   Die folgenden 4 Bücher enthalten nur wenige Einträge vor 1800.
- Schmelzer Friedhof 1790-1879
- Matzleinsdorfer Friedhof 1790-1879
- Währinger Friedhof 1792-1924
- Sankt Marxer Friedhof, 1800-1879.
   Er enthält also noch das Jahr 1800 (letztes digitalisiertes Bahrleihbuch).
Spätere Bahrleihbücher müssten Sie im Domarchiv anfragen.
 
Hier noch der link zu den erfassten Verstorbenen in Wien:
https://www.familia-austria.at/index.php/datensammlungen/sterbefaelle-wien
 
Ergänzungen und Korrekturen sind willkommen.
 
Herzliche Grüße
Renate Fennes