Bad Vöslau, 1941 – Pettendorf (bei Regensburg), 6. Juli 2020
Herr Hanika wurde am 24. August 1941, also mitten im 2. Weltkrieg, in Bad Vöslau südlich von Wien geboren.
Seine Eltern Hermann Hanika (* 1904 in Staab in Westböhmen) und Therese, geb. Honisch (* 1906 in Muttersdorf, bei Pilsen in Westböhmen) waren 1938 vom Egerland nach Bad Vöslau gezogen, wo auch Horst Michael zur Welt kam.
Er absolvierte in Regensburg die Oberrealschule und machte das Abitur.
Von 1961 bis 1988 war Herr Hanika Berufsoffizier bei der deutschen Bundeswehr. Er absolvierte auf der italienischen Kriegsakademie eine Generalstabsausbildung und lernte als Generalstabsoffizier die Hierarchien der Bundeswehr bis zum Verteidigungsministerium kennen. Einige Jahre verbrachte er in NATO-Stäben. Zuletzt war er Dozent für Führungslehre an der Führungsakademie der Bundeswehr.
1988 wechselte Herr Hanika zur Firma ABB Asea Brown Boveri Ltd.
Er verfaßte in der Folge mehrere Bücher, manche über die Bundeswehr aber auch über andere Themen, z.B. ‚Wortschatz, woher die deutschen Wörter kommen‘ (2007).
Nach seiner Pensionierung 2002 widmete er sich seiner Familienforschung im Egerland und verfaßte u.a. eine 229 Seiten umfassende Familienchronik Hanika aus Einsiedl und Staab und Honisch aus Frohnau und Muttersdorf (2013).
Er trat 2002 der ‚Vereinigung Sudetendeutscher Familienforscher e.V.‘ (VSFF) bei und begann nach seinem Umzug nach Pettendorf bei Regensburg 2005 auch im ‚Sudetendeutschen Genealogischen Archiv (SGA)‘ in Regensburg mitzuarbeiten. Durch das Ausscheiden der anderen Mitarbeiter wurde er Archivleiter ohne bestellt worden zu sein. 2005 wurde das dann nachgeholt und er wurde auch zum Mitglied des Vereinsvorstands gewählt. Er begann damit die Ahnenlisten zu registrieren und das Verzeichnis ins Netz zu stellen. Er bewirkte auch die Umstellung der Archivarbeit von Papier (analog) auf Speichermedien (digital), u.a. wurden von Mitarbeitern ca. 300.000 Karteikarten, alle 14.000 Ahnen- und Stammlisten und vereinzelt auch Bücher digitalisiert.
2009 managte er den Umzug des SGA aus dem Regensburger Stadtarchiv in das ‚Wissenschaftszentrums Ost-und Südosteuropa (WIOS)‘ in Regensburg.
Im selben Jahr wurde er zusätzlich zum Stellvertretenden Vorsitzenden gewählt. Als zwei Monate später der Vorsitzende der VSFF sein Amt niederlegte war Herr Hanika damit per Satzung Vorsitzender. Er blieb es bis 2011, verblieb aber auch danach im Vorstand. Nach dem Tod von Herrn Rainer Maaz im Jahr 2014 übernahm Herr Hanika vorübergehend dessen Aufgaben. 2015 kandidierte er aus gesundheitlichen Gründen nicht mehr für den Vorstand und wurde Beirat. 2017 bewältigte er gemeinsam mit Herrn Jürgen Heidrich die aufwändige Übersiedlung des SGA nach München und die Abgabe nicht mehr genutzter Bestände. 2017 verabschiedete sich Herr Hanika endgültig aus dem Vorstand.
Zu seinen Hobbys und Interessen gehörten auch Reisen, Lesen, Malen, Musik und Schreiben.
Horst Michael Hanika war ein liebenswerter, geistreicher, kompetenter und überaus fleißiger Mensch und darüberhinaus stets fröhlich und optimistisch. Und er war ein Freund unserer Familia Austria.
Wir werden stets mit Hochachtung und Dankbarkeit an diesen fleißigen, kompetenten und sympathischen Kollegen zurückdenken.
Günter Ofner, Wien im September 2020